UK-Lerncoaching

Lernen mit Spaß

Wie kommt die Information ins Gehirn

Gedächtnismodell nach Karl Lashley (1950er Jahre):

Ultrakurzzeitgedächtnis:
Information bleibt dort ca.20 Sek.
Informationen werden vergessen, wenn keine Anknüpfungspunkte da sind, kein Interesse, keine Motivation oder Wahrnehmungsfilter vorhanden sind.
Informationen werden weitergeleitet, wenn Assoziationen, Aufmerksamkeit und Neugierde da sind.

Kurzzeitgedächtnis:
Information bleibt dort ca. 20 Sek. bis 20 Min.
Es verfügt über eine begrenzte Kapazität, nämlich 7 +/- 2 Chunks (nach George Miller 1956).
Informationen werden vergessen, wenn Blockaden da sind.
Informationen werden weitergeleitet, wenn genügend Anknüpfungspunkte da sind, Informationen bedeutsam und interessant sind.

Langzeitgedächtnis:
Es verfügt über unbegrenzte Kapazität
Informationen werden vergessen, wenn Blockaden da sind.
Informationen werden behalten, wenn sie wiederholt werden, ganz besondere Situationen dahinter stecken oder sie durch sehr günstige Strategien angeeignet werden.

Vernetzung des Gehirns

Was passiert beim Vokabellernen:
Unser Gehirn besteht aus einem gigantischen Netzwerk von Nervenzellen. In diesem Netzwerk ist unser gesamtes Wissen gespeichert Auch unser Sprachwissen. Das sieht wie folgt aus: Ein Wort, wie z.B. Blume ist im oberen Teil der linken Gehirnhälfte abgespeichert. Doch nur das Wort, nicht die Bedeutung des Wortes! Diese liegt viel tiefer in unserem Gehirn. Zwischen dem Wort für Blume und der Bedeutung des Wortes Blume stellte die Gehirnforschung bereits seit längerer Zeit eine klare räumliche Trennung fest. Also die Bedeutung für das Wort Blume liegt somit in einem völlig anderen Bereich des Gehirns.

Wir kennen das alle: Wenn uns zum Beispiel der Name für einen Menschen oder Film, Musik, etc. förmlich auf der Zunge liegt und wir den Menschen oder den Film ... vor unserem geistigen Auge sehen können, doch uns weder der Name der Person oder des Films einfach nicht einfallen will. In diesem Fall ist der Bedeutungsinhalt in unserem Gehirn aktiviert, jedoch nicht das Wort für diese Person.

Diese Tatsache ist äußerst wichtig beim Erlernen von Fremdsprachen. Jeder, der mit Vokabellisten lernt, weiß, dass man zwar meist die Wörter behält, aber die Wortbedeutungen oftmals vergisst. Das liegt daran, dass beim Lernen mit Vokabellisten, die neuen Vokabel mit Hilfe der Muttersprachevokabeln gelernt werden. Dabei werden beim Erlernen der neuen Vokabeln zunächst die Muttersprachevokabeln mit Bedeutung gefüllt. Vergisst man die entsprechende Muttersprachevokabeln, kommt es automatisch zum Vergessen der Bedeutung der fremden Vokabeln.

Um dieses Phänomen zu umgehen, ist einer der Wege, eine Vokabelgeschichte zu erfinden. Hier verbindet man die neuen Vokabeln mit einer Vokabelgeschichte, die direkt mit der Bedeutung des Wortes verknüpft wird. Gerade bei schwierigen Vokabeln ist diese Methode sehr zu empfehlen und die Ergebnisse sind wirklich erstaunlich!